Eine unserer ersten eigenen Projekte war ein Bienen-IoT-Tracker namens aproneX. Die Vision dahinter: Bienen als Biosensoren zur Überwachung der Natur und Umweltverschmutzung einzusetzen.
Zur Story in BildernZunächst hieß es mit verschiedenen Ideen zu validieren. In dieser Phase suchten wir gezielt Branchen, in denen künstliche Intelligenz (KI) noch nicht so weit verbreitet war. Die Landwirtschaft erschien spannend. Aber wir mussten tiefer eintauchen. Es gab bereits intelligente Drohnen zur Bewässerung und Beobachtung.
Wir setzten uns mit einigen Forschungsgruppen, die sich mit dem Einsatz von Bienen als "Biosensoren" zur Überwachung der Artenvielfalt und der Umweltverschmutzung in der Umgebung beschäftigten, auseinander. Die Idee war spannend und so fanden wir in der Imkerei unsere potenzielle Zielbranche. Das Grundkonzept: Bienen fliegen in einem Radius von bis zu 5 km um ihren Bienenstock herum und sammeln Pollen. Sobald die Pollen gesammelt sind, kehren die Bienen zu ihrer Kolonie zurück. Eine Kamera überwacht den Eingang des Bienenstocks. Sie nimmt Bilder der einfliegenden Bienen auf. Eine KI analysiert die Bilder, um herauszufinden, welche Pollen oder Verschmutzungen vorliegen. Die Menge von bis zu 50 Tausend Bienen pro Bienenstock reicht aus, um valide Daten zu sammeln und Rückschlüsse auf die Umwelt zu ziehen. Wir hatten unsere Vision gefunden, aber die Frage war:
Einerseits gefiel uns die Idee von Bienen als Biosensoren, da sie eine technische Herausforderung darstellte und direkt zum Umweltschutz beitragen konnte. Andererseits hatten wir damals schon eine gewisse Hands-on-Mentalität. Also beschlossen wir, zunächst die Infrastruktur für die Biosensor-Vision zu bauen. Die Idee dahinter: nützliche Werkzeuge für Imker bauen, um unsere Technologie in so viele Bienenstöcke wie möglich zu bringen. So konnten wir die Idee der Biosensoren schrittweise verfolgen und zuerst eine Grundlage schaffen.
Genug der Planung. Es war an der Zeit, in Aktion zu treten. Wir sprachen mit der Zielgruppe, um ihre größten Probleme zu identifizieren. Wir kontaktierten Dutzende Imker und haben eine ganze Menge Antworten bekommen. Eine Sache, die viele Imker erwähnten, war eine preiswertere Bienenstockwaage. Mit diesem Feedback beschlossen wir, uns mit einem bekannten Imker in Verbindung zu setzen und einen Prototyp in Bienenstockgröße zu bauen. Ein befreundeter Elektrotechniker half uns dabei, in nur wenigen Tagen einen MVP zu erstellen. Er bestand aus einer Holzplatte aus dem Baumarkt, einer Wägezelle, einem Raspberry Pi, einer Powerbank und einer einfachen Web-App. Doch statt uns mit einer preiswerteren Bienenstockwaage zu positionieren gingen wir ein größeres Problem an: Bienendiebstahl. Aus der Bienenstockwaage wurde ein Diebstahl-Tracker, der besonders gut auf die Bedürfnisse von Imkern zugeschnitten war. Alle Komponenten waren beisammen und so wurde das Projekt aproneX geboren.